Am vergangenen Wochenende war für die Hockey-Herren des HV-Schwenningen und des HC-Villingen das innerstädtische Derby angesagt. Dabei starteten die beiden Mannschaften mit unterschiedlichen Ausgangspositionen in diesen Spieltag. Der HV-Schwenningen gewann die letzten 4 Spiele in Serie und festigte seine Position als Tabellendritter. Der HC -Villingen konnte sich im Laufe der Saison erst 6 Punkte erspielen und kämpft als Tabellenvorletzter um den Abstieg. Wie im ersten Aufeinandertreffen in der Hinrunde beim Spiel in Schwenningen, konnte sich auch diesmal der HV-Schwenningen auf ungewohntem Naturrasenuntergrund durchsetzen und gewann mit 3:2.
Dabei begann der Tag für die Schwenningen Herren eigentlich nicht mit negativen Nachrichten. Schon vor dem Spiel musste Trainer Zenzinger erste Hiobsbotschaften verdauen, da sich einige Spieler aufgrund Kankheit abmelden mussten. So dezimiert hieß die Taktik gegen hoch motivierte Villinger vor allem Schadenbegrenzung und sich möglichst teuer verkaufen.
Die erste Halbzeit begann auf beiden Seiten verhalten. Villingen merkte man den Druck an, möglichst kein früher Gegentor zu bekommen, und Schwenningen agierte devensiv, um mit schnellen Kontern eventuell zu Torchancen zu kommen. Nach einigen Minuten abtasten beider Mannschaften kam Marc-Aurel Schaller nach einem gut ausgeführten Konter frei zum Torschuss, den ein Villinger Abwehrspieler nur noch mit dem Körper auf der Linie abwehren konnte. Den fälligen 7-Meter verwandelte ein starker Marc Kling zum überraschenden 1:0 Führungstreffer für Schwenningen. Villingen ließ sich durch dieses Gegentor völlig aus dem Konzept bringen und verlor die Bälle meist schon im Mittelfeld, oder an einem der souverän stehenden Schwenninger Verteidiger. Der HVS kam so immer besser ins Spiel. Nach einem schön vorgetragenen Angriff über die linke Seite drang wiederrum Marc Kling in den Villinger Schusskreis ein und zog am Schusskreisrand ab. Dabei fälschte Dominik Nopper den Ball unglücklich für seinen Torwart zum 2:0 für Schwenningen ab. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel schmiss Villingen alles nach vorne und setzte Schwenningen enorm unter Druck. Den HVS Herren merkte man das intensive Spiel an und erste konditionelle Mängel wurden erkennbar. Die Neckarstädter standen teilweise mit sämtlichen Männern im eigenen Viertel und Villingen drang immer wieder gefährlich in den Schusskreis ein. Ein entschlossener Villinger Angriff endete so beim Anschlusstreffer für Villingen. In den nächsten Minuten konnten die zahlreichen Zuschauer, die das Derby verfolgten weitere gefährliche Angriffe der Villinger verfolgen. So war es nur eine Frage der Zeit, wann der Ausgleich fallen würde. 5 Minuten nach ihrem Anschlusstreffer gelang Villingen dies dann auch und Schwenningen nahm sich eine taktische Auszeit, um ihr Spiel wieder neu zu sortieren. Daraufhin gaben die HVS-Herren ihre defensive Ausrichtung auf, um wieder wie in Halbzeit 1 Entlastungsangriffe starten zu können. Villingen kam mit dieser Ausrichtung nicht zurecht und Schwenningen wieder zu Kontermöglichkeiten. 5 Minuten vor Schluss schloss Konstantin Schaller einen tollen Sololauf mit dem verdienten 3:2 Tor ab. Villingen war nun mental nicht mehr in der Lage diesen Rückschlag zu verarbeiten und Schwenningen brachte den Vorsprung über die Zeit.
„Ich bin heute wahnsinnig stolz auf meine Truppe. Was sie heute so dezimiert geleistet hat ist schon aller Ehren wert.“ So ein zufriedener Harry Zenzinger nach dem Spiel.
Für Villingen wird es nun enorm schwer die Klasse noch zu halten, da sie die nächsten Spiele gegen die beiden Topteams der Liga spielen müssen. Schwenningen muss nächste Woche gegen Ludwigsburg, den Tabellennachbarn der Villinger antreten. Diese haben einen Punkt Vorsprung vor dem HCV. „Wir werden alles tun um gegen Ludwigsburg zu gewinnen, damit Villingen eventuell doch noch dem Abstieg entgehen kann.“ So Abwehrkoloss Thomas Müller. Am Dienstag werden beide Mannschaften wieder in aller Freundschaft zusammen trainieren.