Feldhockey, 1.Verbandsliga: SG Villingen-Schwenningen – TSG Bruchsal 1:1 (0:0) – In buchstäblich letzter Minute vergeben die Hockey-Herren aus Villingen-Schwenningen von der Siebenmeterlinie den Sieg gegen Mitaufsteiger TSG Bruchsal. Die beiden SG-Trainer Philipp Bauer und Harry Zenzinger trauern einem wichtigen Sieg aber nicht hinterher, sondern können mit dem einen Punkt leben. „Der Ärger hält sich eigentlich in Grenzen, denn die Freude über die Art wie wir gut gespielt haben überwiegt heute“, stellt Bauer die positiven Eindrücke in den Vordergrund, die angesichts eines personellen Engpasses keine Selbstverständlichkeit waren.
Die mit rund 30 Jahren im Durchschnitt älteste Hockey-SG Villingen-Schwenningen seit vierjährigem Bestehen musste im Vergleich zur 0:1-Niederlage in der Vorwoche gegen Lahr/Offenburg neben Stammkraft Oliver Oehrle auch auf die beiden jüngsten Akteure im Team Robby Doser (19) und Jonas Maier (18) verzichten. Außerdem rückte die eigentliche „Nummer 3“ Thomas Gallmann zwischen die Pfosten, weil sowohl Marc Hensel als auch Tobias Schuster ausfielen. Das Trainer-Duo Bauer/Zenzinger reaktivierte kurzerhand Verteidiger Timo Klötzl und Stürmer Marcel Rohrer. Dazu gab Offensivmann Konstantin Schaller nach langer Zeit sein Comeback am Deutenberg. Und alle Wechsel erledigten ihre Aufgaben solide.
Das Duell der beiden Aufsteiger aus dem Schwarzwald und Kraichgau brauchte keinen Anlauf. Die Gäste aus Bruchsal drängten mit den ersten Aktionen der Partie die Doppelstädter tief in die eigene Hälfte. Doch die neuformierte Dreierkette der Spielgemeinschaft um Thomas Markuleski, Timo Klötzl und Dominik Nopper ließ mit aller Routine nichts anbrennen. Es brauchte ein wenig Zeit, ehe auch die Hausherren bei besten Bedingungen ins Spiel fanden und über ein gefälliges Kurzpassspiel zu ersten Möglichkeiten um den Bruchsaler Schusskreis herum kamen. Nennenswerte Abschlüsse blieben aber auf beiden Seiten rar, wodurch eine einsatzreiche und interessante Partie torlos in die Halbzeitpause ging.
Die ausgeglichenen Kräfteverhältnisse blieben auch anfang des zweiten Spielabschnitts bestehen. Der Gast aus Bruchsal (4.Platz, 10 Punkte), beschränkte sich dabei eher auf sein schnelles Umschaltspiel. Die Heimelf (7.Platz, 7 Punkte) blieb ihrem Weg treu und erhöhte vom Aufbau heraus allmählich die Schlagzahl und zu ersten klaren Torabschlüssen, doch dem umtriebigen Jens Rosenberger und seinen Angriffspartnern blieb der Torjubel verwehrt. Umso ärgerlicher, weil die TSG mitte der zweiten Halbzeit plötzlich mit 0:1 in Führung ging (57.). Ein schnell ausgeführter Freischlag an der Seitenlinie landete im hohen Bogen am Schusskreis der Doppelstädter. Dort tauchte ein Bruchsaler Stürmer frei vor dem starken Keeper Thomas Gallmann auf und überwand ihn mit einem Lupfer. Doch die Spielgemeinschaft zeigte sich unbeeindruckt und drängte auf eine schnelle Antwort. Zwar hatten Rosenberger (58.), Schaller (58.) und Nopper (60./63.) den Ausgleich auf dem Schläger, doch es musste erst artistisch werden bis der Ball im Tor landete. Ein Flankenball von rechts segelte durch den Schusskreis hindurch. Der aufgerückte Mittelfeldspieler Peter Simon nahm den Ball auf Brusthöhe direkt und bugsierte den Ball unhaltbar zum 1:1 ins Tor (65.). Die SG Villingen-Schwenningen war nun drückend überlegen und bekam eine Minute vor Abpfiff einen Siebenmeter zugesprochen, nachdem Rosenbergers Schuss regelwidrig mit dem Körper auf der Linie gestoppt wurde. Ausgerechnet der mit 19 Jahren jüngste Feldspieler im SG-Team, Marius Stadler, vergab die Siegchance von der Siebenmeterlinie. Somit blieb es beim 1:1-Unentschieden.